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Montag, 17. März 2014

Was wir wollen - Vorstellung der Hintergründe und Ziele unserer Bewegung

Bereich Gymnasium

Die Bildungssituation in Bayern ist verheerend: 

Der Lehrermangel an den Schulen ist kein Geheimnis. Neben regelmäßigen Unterrichtsausfällen werden zahlreiche Fächer fachfremd oder von nicht pädagogisch oder fachdidaktisch ausgebildeten Quereinsteigern unterrichtet. Dringend benötigte Fachkräfte, die von Schulen angefordert werden, werden vom Staat aus Kostengründen nicht bewilligt. Dies müssen die Schulen durch erhöhten Einsatz von Referendaren kompensieren, was zahlreiche negative Auswirkungen auf die Qualität der Bildung hat:

  • fehlende Kontinuität für Eltern und Schüler, da Referendare häufig im Halbjahresrythmus die   Schule wechseln müssen
  • sinkende Unterrichtsqualität, da Referendaren bereits zu Beginn ihrer Ausbildung nicht Raum und Zeit gegeben wird, neue innovative Ideen im Unterricht zu verwirklichen
  • mangelnde Möglichkeiten, von Lehrerseite aus differenziert und individualisiert auf Schüler einzugehen, wie es der Lehrplan vorsieht


Die Lösungsmöglichkeiten, für die sich Bewegung in Bildung einsetzt, liegen auf der Hand:

  • Berücksichtigung und vollständige Erfüllung des von den einzelnen Schulen gemeldeten Bedarfs an voll ausgebildeten Lehrkräften (viele Schulen erhalten weniger feste Lehrkräfte als sie anfordern)
  • Einhaltung der in der Ausbildungsordnung vorgesehenen maximalen Wochenstundenzahl für Referendare
  • Aufbau einer ausreichend großen internen festen Lehrerreserve, um Unterrichtsausfälle aufzufangen
  • Reduzierung der Klassengrößen, um mehr Individualisierung zu ermöglichen

In direktem Widerspruch dazu steht jedoch die aktuelle Bildungspolitik der Bayerischen Regierung: wie Anfang des Jahres bekannt wurde, werden zum Halbjahr 2014 von ca 850 Absolventen lediglich 170 eingestellt, was einem Schnitt von 20 % entspricht. Darüber hinaus sollten zum Herbst 2014 sogar bayernweit Lehrerstellen gestrichen werden. Diese Streichung wurde zwar mittlerweile aufgrund öffentlichen Drucks zurückgenommen, bessern wird sich die Situation dadurch jedoch keineswegs: die Schulen fordern eine fächerübergreifende Personalaufstockung. Viele von Schulen angeforderte Planstellen werden aus Kostengründen nicht bewilligt. Das Ministerium rechtfertigt dies unter anderem mit der hohen Zahl an Referendaren, die jedoch systematisch weit über das in der Ausbildungsordnung festgelegte Maß hinaus eingesetzt werden. Das ist der eigentliche Grund, weswegen fertig ausgebildete qualifizierte Lehrkräfte nicht eingestellt werden. Dies wird allerdings von Regierungsseite verschwiegen. 

Dieser Blog soll informieren, aktivieren und eine Vernetzung von Interessierten und Betroffenen erreichen. Wir brauchen endlich BEWEGUNG IN BILDUNG!!!


Bereich Realschule


MEHR REALSCHULLEHRER FÜR BAYERN –JETZT!!!

Was wir bemängeln:

Dass an den bayerischen Realschulen Lehrermangel herrscht, ist kein Geheimnis. Unterrichtsausfälle sowie Unterricht in Klassen mit über 30 Schülern bestimmen den Alltag. Die dringend benötigten Fachkräfte werden vom Staat aus Kostengründen nicht fest angestellt.
Stattdessen wird versucht, die Mängel durch fachfremden Unterricht, verstärkten Einsatz von Studienreferendaren und Aushilfslehrkräften in befristeten Angestelltenverhältnissen oder gar mit Hilfe von Quereinsteigern ohne fachdidaktische und pädagogische Ausbildung zu kompensieren. 
Die negativen Konsequenzen für die Schüler und das bayerische Bildungssystem sind verheerend:

  • Es fehlt an Kontinuität für Schüler und Eltern, da Referendare und Aushilfslehrkräfte meist im Jahres- oder gar Halbjahresrhythmus die Schulen wechseln müssen.
  • In großen Klassen ist es für Lehrkräfte nicht möglich, differenziert und individuell auf Schüler einzugehen, wie es der Lehrplan vorsieht.
  • Unterrichtsausfälle werden durch fachfremde Vertretungsstunden kompensiert, um den Anschein zu wahren, dass es keine Ausfälle gibt.
  • Die Stundentafel der R6 wird nicht erfüllt (5. und 6. Jahrgangsstufe)
  • Da Referendaren aufgrund der vielen zusätzlichen Unterrichtsstunden während ihrer Ausbildungszeit nur noch wenig Raum und Zeit bleibt, neue und innovative Lehrkonzepte zu entwickeln und zu erproben, leidet auf Dauer die Qualität des Unterrichts.
  • In Zukunft fehlt der „frische Wind“ an bayerischen Realschulen. Es rücken zu wenige junge Lehrer nach und das Durchschnittsalter der Stammkollegien nimmt immer weiter zu.


Was wir fordern:

  • Kein weiterer Abbau von bestehenden Planstellen und Erhaltung der demografischen Rendite (ca. 1250 Vollzeitstellen für die nächsten 6 Jahre)
  • Einen Einstellungskorridor für Junglehrkräfte
  • Volle Erfüllung der Stundentafel der R6
  • Einhaltung der in der Ausbildungsordnung festgelegten maximalen Stundenzahl für Referendare
  • Aufbau einer ausreichend großen integrierten Lehrerreserve (mobile Reserven), um Unterrichtsausfälle sinnvoll auffangen zu können
  • Die vom Freistaat Bayern seit langem als Ziel ausgegebene Reduzierung der Klassenstärken, um mehr Lehrer beschäftigen zu können und damit Individualisierung, Differenzierung, Talentförderung und Konzepte wie Inklusion überhaupt erst zu ermöglichen
  • flexiblere Übergangsregelungen für den Ruhestand (Ausweitung der Altersteilzeit, freiwillige Stundenkürzungen bei Gehaltsverzicht), um Stellen für junge und motivierte Lehrkräfte schaffen zu können

Im September 2013 wurden von über 2000 neuen Bewerbern lediglich 278 in den staatlichen Realschuldienst übernommen.

So darf das nicht weitergehen! MEHR REALSCHULLEHRER FÜR BAYERN – JETZT!!!

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